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Black Heart. Der Palast der Träume sei ein sicherer Ort, haben sie gesagt

Sammelband, Black Heart 5-8
ISBN/EAN: 9783948695071
Umbreit-Nr.: 8632603

Sprache: Deutsch
Umfang: 414 S., 4 Illustr., Illustrationen
Format in cm: 3 x 19.1 x 12.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 27.07.2020
€ 18,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Intrigen, Magie und. . verbotene Liebe! Der Palast der Träume soll den neuen Hexen und Wächtern ein Zuhause bieten, doch schon bald muss der magische Rat feststellen, dass sie gegen die Bedrohungen von innen und außen nicht ankommen. Während sich die Neulinge noch einleben, bahnt sich ein Krieg an, der alles zerstören könnte. Schnell wird klar, dass nicht immer die Schuldigen diesem Krieg zum Opfer fallen. MIT ILLUSTRATIONEN VON YVONNE VON ALLMEN
  • Autorenportrait
    • Kim Leopold wurde 1992 geboren und lebt derzeit mit ihrer Familie im schönen Münsterland. Schreiben und Reisen gehören zu ihren Hobbies, die sie gerne verbindet, indem sie ihre Handlung an Orten spielen lässt, die sie schon besucht hat. Mit dem Schreiben hat sie schon früh begonnen, am liebsten schreibt sie Geschichten für junge Erwachsene. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Buch schreibt, gestaltet sie Buchcover für ungecovert - Buchcover und mehr, liest oder tobt sich auf YouTube und Instagram kreativ aus - immer mit dabei: ein heißer Kaffee und ihr Kater Filou. Www.kimleopold.de www.instagram.de/kim_leopold www.facebook.com/kimleopoldautorin
  • Leseprobe
    • Das Flüstern der Vergangenheit Eins: Marrakesch, 2018. Tyros Der Duft nach frischen Gewürzen und fruchtigen Tees liegt in der Luft, als ich aus dem Wagen steige. Es ist warm, so warm, dass ich meine Winterjacke noch am Flughafen in meinem Seesack verstaut habe und nur noch mein langärmeliges Shirt trage, damit es mich vor den Strahlen der Mittagssonne schützt. In Marrakesch ist es halb elf, und die Innenstadt wimmelt nur so von Menschen, die ihren morgendlichen Markteinkäufen nachgehen. Ich bezahle den Taxifahrer in marokkanischen Dirham, die ich am Flughafen in Düsseldorf zu einem überteuerten Kurs eingetauscht habe, schicke eine kurze Nachricht an Moose, dass ich angekommen bin, und nehme meinen Seesack auf den Rücken. Es ist achtzehn Jahre her, dass ich das letzte Mal hier gewesen bin, aber die Stadt hat sich kaum verändert. Die Gebäude sind noch die gleichen traditionellen Bauten aus hellem Stein, die immer wieder von Mosaiken und bunt bemalten Torbögen unterbrochen werden. Im Schatten der hohen Bäume sitzen Menschen und unterhalten sich, Rentner spielen Schach, Touristen machen Verschnaufpausen, vielleicht, weil sie überfordert von den ganzen fremden Eindrücken sind. Ich setze mich in Bewegung und folge den Menschenmassen Richtung Djemaa el-Fna, dem großen Markt hier in der Medina. Schon von Weitem begrüßen mich die Trommel- und Flötenspieler, deren Musik sich mit den Stimmen der Marktschreier vermischt. Mit den immer stärker werdenden Gerüchen füllt sich meine Seele mit Sehnsucht. Wie sehr habe ich dieses Land mit seinen Farben und Geschmäckern vermisst! Wie sehr habe ich die Menschen hier vermisst. Der Gedanke an Najam Ahmar, den Clan, der überfallen wurde, wischt mir allerdings das Lächeln aus dem Gesicht. Malika und Junah standen nicht auf Mooses Liste, also haben sie vielleicht überlebt. Aber so viele Menschen, die mir wichtig waren, sind gestorben. Ich balle die Hände zu Fäusten und versuche, nicht mehr darüber nachzudenken, denn die Wut ist mir so deutlich anzusehen, dass die Menschen mir schon ausweichen. Wut hilft dir nicht weiter, sie macht dich unberechenbar, rufe ich mir Youssefs Worte in Erinnerung. Wenn der Clanführer damals nicht gewesen wäre, hätte ich niemals den Weg eingeschlagen, den ich nun gegangen bin. Normalerweise gelingt es mir gut, meine Wut im Zaum zu halten, aber jetzt fühle ich, wie sie mich innerlich auffrisst. Ich will die Verantwortlichen aufspüren und zur Rechenschaft ziehen. Etwas anderes hat in meinem Kopf keinen Platz mehr. Nicht einmal eine Erklärung für Moose hatte ich, aber die Dringlichkeit dieser Reise habe ich ihm trotzdem klargemacht. Er wird Fragen stellen, wenn ich zurückkomme, aber vorerst denke ich lieber nicht darüber nach. Jetzt muss ich unbedingt Malika und Junah finden. Bevor ich den Markt auf der anderen Seite wieder verlasse, kaufe ich frisch gepressten Granatapfelsaft und zwei Matlou, die gerade erst aus dem Ofen kommen und noch schön warm sind. Der Bäcker schlägt die Gebäckstücke in Zeitungspapier ein und reicht sie mir. Malika liebt die Kombination aus weichem Teig und saftigem Granatapfel immer noch über alles. Ich weiß, es ist unsinnig, sie für sie zu kaufen, aber ich spüre, wie sich dadurch meine Hoffnung verstärkt, sie wiederzusehen. Während ich die Sachen in meinem Seesack verstaue, tauche ich in den Souks ab. Die kleinen Gassen mit den vielen unterschiedlichen Läden sind gewimmelt voll. Ich bin auf der Suche nach einem ganz bestimmten Geschäft, aber den genauen Weg habe ich nicht mehr in Erinnerung. Es ist so lange her. Mit einer Karte kommt man hier nicht mehr zurecht, weil die Gassen so schmal sind, dass sie keine Namen tragen. Also frage ich mich in einem Kauderwelsch aus Arabisch und Französisch bei den Besitzern der verschiedenen Geschäfte durch, bis ich schließlich vor einem Laden stehen bleibe, in dem offensichtlich mit Tierhäuten und anderen skurrilen Gegenständen gehandelt wird. Ich schiebe ein paar Schlangenhäute beiseite und bet