Detailansicht

Zölibat als Weg personaler Selbstverwirklichung

Die Sicht des Zölibates bei Johannes Paul II./ Karol Wojtyla und dessen anthropologisch-spirituellen Grundlagen, Moraltheologische Studien 7, Neue Folge
ISBN/EAN: 9783830674542
Umbreit-Nr.: 1766112

Sprache: Deutsch
Umfang: XVI, 302 S.
Format in cm: 2.2 x 23.7 x 16.1
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 01.02.2011
€ 34,80
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen
  • Zusatztext
    • Angesichts zahlreicher Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen, war der Zölibat in jüngster Zeit immer wieder in die Diskussion geraten. Die nun aufgedeckten Fälle wurden nicht nur seitens der Medien und der Kirche Fernstehender genutzt, um einmal mehr ihr Unverständnis über eine ihrem Denken entgegenstehende Lebensweise kundzutun, sondern es wurden auch aus den eigenen Reihen Stimmen laut, die für eine Lockerung des Zölibats plädierten. Auf diese Weise wurden die Zweifel, ob der Zölibat möglich und sinnvoll sei, verstärkt und provozierten nicht selten Unverständnis. Die vorliegende Arbeit hat sich mit dieser komplexen Problematik auseinandergesetzt und ist der zentralen Frage nachgegangen, ob es möglich ist, den Zölibat auf eine erfüllende und bestätigende Weise so in das eigene Dasein zu integrieren, dass der zölibatär Lebende sich zu einer reifen Persönlichkeit entwickelt, in der auch die Geschlechtlichkeit entsprechend ihrer eigentlichen Sinnrichtung gelebt wird. Anhand der anthropologischen Sicht von Wojtyla/Johannes Paul II. wird versucht, eine Antwort auf diese Fragestellung zu geben. Die physischen, psychischen und geistigen Dimensionen sind hierbei in ihrer Einheit und gegenseitigen Verknüpfung zu sehen und erlauben so, die tieferen Beweggründe zu verstehen, die "auch heute" den Zölibat verständlich und existential realisierbar machen. Auf diese Weise kann der Zölibat als ein Lebensstand angesehen werden, der die wahre Reifung der Person fördert und sie befähigt, die ursprüngliche Sinnrichtung der Sexualität zu leben: Die Hingabe an eine andere Person. Ein zölibatär lebender Priester unterdrückt seine Geschlechtlichkeit nicht, noch missachtet er den Wert und die Schönheit einer ehelichen Liebesbeziehung. Er überschreitet sie aber und gibt auf diese Weise Zeugnis von einer diese Welt transzendierenden Wirklichkeit: Gott. Vielleicht auch deswegen wirkt der Zölibat auf große Teile der heutigen Gesellschaft so anstößig. Auf keinen Fall lässt sich aber eine Verbindung von Zölibat und Unreife bzw. von Zölibat und den tragischen Vorfällen sexuellen Missbrauchs feststellen. Umgekehrt ist eine erneuerte, treue und ihrem Sinngehalt entsprechende Beobachtung des ehelosen Lebens dazu geeignet, eine höhere menschliche Reife zu erlangen, was demnach das beste Gegenmittel darstellen würde, um jene menschliche Schwäche zu überwinden, die selbst vor Missbräuchen nicht halt macht. Dazu aber, ist ein tieferreichendes und umfassenderes Verständnis dessen nötig, was allgemein als Zölibat bezeichnet wird.