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Soziale Krise, Institution und Familiendynamik

Konfliktstrukturen und Chancen therapeutischer Arbeit bei Multiproblem-Familien
ISBN/EAN: 9783531121697
Umbreit-Nr.: 504408

Sprache: Deutsch
Umfang: 346 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 01.01.1990
€ 54,99
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Die vorliegende Studie ist im Auf trag des Hessischen Sozialministers in den Jahren 1984 bis 1988 erarbeitet worden. Unser Dank gilt in erster Linie dieser groBziigigen Forde­ rung eines Projekts, das sowohl Grundlagenforschung ermoglichte als auch Wege fur neue therapeutische Anwendungsfelder aufzeigen konnte. Zu danken ist auch den Mitarbeiter(n)/innen der Sozialen Wohnraurnhilfe und des So­ zialamts in Offenbach, die uns bei dem Zugang zu den Familien unterstiitzt haben, so­ wie den Sozialarbeiter(n)/innen der Familienfiirsorge, mit denen unsere Therapeuten im Austausch standen. AuBer den Autoren dieses Buches waren an der Studie noch weitere Mitarbeiter/innen beteiligt. Allen voran mochten wir Dagmar Hosemann und Dietrich Reichardt erwah­ nen, die als Therapeuten in dem Projekt gearbeitet haben und ohne deren groBes Engagement fur die Familien wir wohl nicht zu so eindrucksvollen For­ schungsergebnissen gekommen waren. Dariiber hinaus hat sich Wolfgang Habicht als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Johann Wolfgang Goethe-Universitat insbesondere in der Griindungsphase des Projekts urn die Herstellung institutioneller Kontakte be­ miiht sowie an der Erforschung der Familienstrukturen mitgearbeitet. SchlieBlich moch­ ten wir Renate Dichmann danken, die engagiert und fachkundig Manuskripte der Pro­ jektgruppe fur die vorliegende Publikation verschriftet hat. Ganz besonders wollen wir uns auch bei den Familien bedanken, ohne deren Offenheit und Bereitwilligkeit in der Darstellung ihrer belastenden Lebensbedingungen und ihr Einverstandnis mit dieser Forschung wir niemals einen so differenzierten Einblick in die Dynamik von Verschuldung batten gewinnen konnen.
  • Leseprobe
    • InhaltsangabeEinleitung: Familien in schwierigen psychischen und sozialen Lagen ("Multiproblem- Familien"). Ein theoretisches und therapeutisches Modell.- 1. Theoretischer und therapeutischer Anspruch der Untersuchung.- 2. Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Begriffs "Multiproblem-Familien".- 3. Klientengruppe.- 3.1 Klinische und psychosoziale Symptomatik.- 3.2 Soziologische und sozialpsychologische Einordnung.- 4. Therapeutischer Zugang und therapeutischer Verlauf.- 5. Therapieziele.- 6. Überblick über die einzelnen Kapitel; methodologisches und methodisches Vorgehen.- Theoretischer Teil.- I. Die Last der Vergangenheit und der Kampf um die Zukunft. Familienkonflikte und ihre gesellschaftlichen Hintergründe: ein soziopsychoanalytisches Modell.- 1. Einleitung.- 2. Der latente Egozentrismus der Psychoanalyse.- 3. Paar- und Familientherapie: Reziprozität und Zeitlichkeit als Erweiterung des metapsychologischen Bezugsrahmens.- 4. Reflexionen zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft.- 5. Zur Begriffsbestimmung eines soziopsychoanalytischen Ansatzes.- 5.1 Lorenzer: Interaktionstheorie oder funktionalistische Reduktion der Psychoanalyse.- 5.2 Lorenzer: Psychoanalytische Metatheorie und Metapsychologie.- 5.3 Habermas: Sprachanalyse und die Logik "allgemeiner Interpretation".- 6. Wie veränderbar ist der Mensch?.- 7. Gibt es eine "Vererbung" von psychosozialem Elend?.- 8. Die Theorien Bernfelds und Eriksons: Sozialer Ort und soziale Zeit als Hintergrundannahmen einer psychoanalytischen Sozialpsychologie.- 9. Der Begriff des Prestiges.- 10. Soziale Symbolsysteme und der Geltungsbereich sozialer Codes.- 11. Die Reziprozitätsnorm.- 12. Die Zeitlichkeit psychischer Struktur und die Theorie des Wiederholungszwangs.- 13. Familienkonflikte am sozialen Ort der Unterschicht.- II. Die analytische Situation als hermeneutisches Modell: Vom praktischen Heilverfahren zur psychoanalytischen Interpretationstheorie. Zur Differenz von Methode und Methodologie.- Empirischer Teil.- III. Konfliktdynamik, Chancen und Ergebnisse des therapeutischen Prozesses (Familie A./X., Familie D. und Familie B.).- 1. Familie A./X.- 1.1 Vorbemerkung.- 1.2 Zur Problematik des Arbeitsbündnisses.- 1.3 Wie sieht der Alltag der Familie aus?.- 1.4 Rollenaufteilung: Kollusion oder Kollision?.- 1.5 Szenen einer Ehe.- 1.6 Kindheit und Herkunftsfamilie von Frau X.- 1.7 Kindheit und Herkunftsfamilie von Herrn A.- 1.8 Heutige Bindungen.- 1.9 Nochmals: Die Kennenlernszene unter dem Aspekt des Wiederholungszwanges.- 1.10 Entwicklungsprozesse der Partner im Rahmen des therapeutischen Prozesses.- 1.11 Die entscheidenden äußeren Veränderungen.- 1.12 "Ohne Moos nix los": Geschlechterkampf und der Bereich jenseits von Verständigung.- 2. Familie D.- 2.1 Konfliktdynamik der Familie.- 2.2 Die Herkunftsfamilie der Frau D.- 2.3 Die Herkunftsfamilie von Herrn D.- 2.4 Der Ehekonflikt unter dem Aspekt des Wiederholungszwanges.- 2.5 Zur Rolle des Ausreißerkindes W.- 3. Familie B.- 3.1 Konfliktdynamik der Familie B.- 3.2 Schilderung der äußeren Notlage.- 3.3 Die Herkunftsfamilie von Frau B.- 3.4 Die Herkunftsfamilie des Mannes.- 3.5 Die kollusiven Aspekte der Paarbeziehung.- 3.6 Anmerkungen zum therapeutischen Verlauf.- IV. Psychoanalytisch orientierte Familientherapie mit Multi-problem-Familien-Evaluation des therapeutischen Verlaufs.- 1. Ausgangssituation.- 1.1 Forschungsfrage.- 1.2 Familientherapeutische Ansätze bei Multiproblem-familien in der BRD.- 2. Therapeutischer Ansatz.- 2.1 Zielgruppe.- 2.2 Spezifische Besonderheiten der Beratungssituation/ Beratung im Kontext von Institutionen und Forschung.- 2.3 Erste Therapiephase (Entwicklung einer therapeutischen Beziehung.- a) Zugangsproblematik.- b) Entwicklung eines Arbeitsbündnisses/spezifische Widerstände.- c) Spezifische Übertragungs- und Gegenüberragungsreaktionen.- d) Therapeutische Haltung in der ersten Therapiephase Zusammenfassung).- 2.4 Zweite Therapiephase: konfliktzentrierte Arbeit.- a) Beratungsstelle.- b) Spezifische Aspekte des