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Organisierter Konflikt in westeuropäischen Parteien

Eine vergleichende Analyse parteiinterner Oppositionsgruppen, Studien zur Sozialwissenschaft 37
ISBN/EAN: 9783531112879
Umbreit-Nr.: 4378611

Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 01.01.1977
Auflage: 1/1977
€ 59,99
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Der Versuch, die Funktionen i. O. zu bestimmen, kommt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Das liegt u. E. weniger an den unzureichenden empirischen Vorarbeiten, als an der prinzipiellen A mbivalenz organisierter Opposition. Es fehlt der realen Wirkung i. O. an Eindeutigkeit, was in Verbindung mit unterschiedlichen Bewer­ tungsmaEstaben und unterschiedlicher Gewichtung von Kriterien weder in der Poli­ tischen Wissenschaft noch gar in der politischen Praxis zu iibereinstimmenden Be wertungen fiihren kann. Deutlich wurde aber, daB i. O. eine Vielzahl latenter Funktionen erfiillt, die fiir die Parteifiihrung bzw. -mehrheit, gegen die sich i. O. eigentlich richtet, positiv sind. Das macht sie interessant fiir instrumentalisierende Strategien der Parteifiih­ rung und problematisch fUr solche Gruppen, die ein Konzept radikalen und konse­ quenten politischen Wandels vertreten. Ob diese - aus Herrschaftsperspektive posltlven Funktionen iiberwiegen, ist von Bedingungsvariablen abhangig, unter denen wir die Konfliktintensitat hervor­ gehoben haben. An diesem Zusammenhang von Bedingungsvariablen und Funktio­ nen i. O. miiBte u. E. die weitere empirische Wirkungsanalyse vorrangig ansetzen. Die Chancen, die demokratietheoretische Begriindung i. O. abzusichern bzw. zu erganzen urn eine empirisch-funktionalistische Argumentation, scheinen uns giinstig. Das erfordert aber auch eine verstarkte Anstrengung, die Grenzen differenziert zu bestimmen, an denen organisierte Opposition iiberwiegend disfunktional wird. Dies solI abschlieBend - sehr komprimiert - am Faktionalismus der italienischen Parteien geschehen, die in der Politischen Wissenschaft und in der offentlichen Meinung nicht selten als abschreckendes Beispiel fiir die Folgen innerparteilicher Faktionen genannt werden.
  • Autorenportrait
    • Inhaltsangabe1. Einleitung.- 1.1 Zum Diskussions- und Forschungsstand.- 1.2 Definition und Abgrenzung innerparteilicher Opposition.- 1.3 Typen des innerparteilichen Faktionalismus.- 1.4 Typologie westeuropäischer Parteien.- 1.5 Fragestellung.- 1.5.1 Widersprüche.- 1.5.2 Innerparteiliche Demokratie und Demokratisierung.- 1.5.3 Politischer Wandel.- 1.6 Zur vergleichenden Methode.- 2. Verteilung innerparteilicher Oppositionsgruppen.- 3. Widerspruchspotentiale der westeuropäischen Parteien.- 3.1 Klassenspezifische Widerspruchspotentiale.- 3.2 Zur Bestimmung parteispezifischer Widerspruchspotentiale.- 3.3 Kommunistische Parteien.- 3.3.1 Sozialstrukturelle Widersprüche.- 3.3.2 Widerspruchspotential.- 3.4 Linkssozialistische Parteien.- 3.5 Sozialdemokratische/sozialistische Parteien.- 3.5.1 Sozialstrukturelle Widersprüche.- 3.5.2 Widerspruchspotential.- 3.6 Bürgerliche Parteien.- 3.6.1 Sozialstrukturelle Widersprüche.- 3.6.2 Widerspruchspotential verschiedener Parteirichtungen.- 4. Entstehung innerparteilicher Opposition.- 5. Fördernde und hemmende Faktoren für die Entfaltung innerparteilicher Opposition.- 5.1 Parteiinterne Faktoren.- 5.1.1 Inhalt, Bedeutung und Struktur des innerparteilichen Ideensystems.- 5.1.2 Verteilung von Fähigkeiten politischen Handelns.- 5.1.3 Status-Verteilung.- 5.1.4 Parteibürokratie.- 5.1.5 Institutionelle Faktoren.- 5.1.6 Kommunikation.- 5.1.7 Legitimität innerparteilicher Opposition.- 5.1.8 Formen der Konfliktregelung.- 5.2 Parteiexterne Faktoren.- 5.2.1 Wirtschaftliche Einflugfaktoren.- 5.2.2 Interessenverbände.- 5.2.3 Parteiensystem.- 5.2.4 Wahlen und staatlicher Herrschaftsapparat.- 5.2.5 Politische Kultur.- 5.2.6 Massenkommunikationsmittel.- 6. Zusammenfassung: Voraussetzungen innerparteilicher Oppositionsgruppen.- 7. Politischer Wandel durch innerparteiliche Opposition?.- 7.1 Innerparteilicher Machtwechsel.- 7.2 Zielwandel.- 8. Latente Funktionen innerparteilicher Opposition.- 8.1 Beeinflussung des Wählerverhaltens.- 8.2 Auswirkungen auf die Regierungsfunktion.- 8.3 Stabilisierung der Parteiführung.- 8.4 Partizipationsausweitung.- 8.5 Service-Funktion.- 8.6 Integration und Legitimation.- 8.7 Zusammenfassung.- 9. Innerparteiliche Opposition - Strategie für wen?.- 1. Sozialstruktur westeuropäischer Länder.- 2. Wahlergebnisse 1945-1975.- 3. Parteipräferenzen sozioökonomischer Gruppen.- 4. Sozialstruktur der Parteien.- 5. Organisationsgrad der Parteien.- 6. Gewerkschaften und Parteien.- 7. Innerparteiliche Oppositionsgruppen 1945-1970.- Anmerkungen.- Personen- und Sachregister.