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Friedrich von Schiller: Die Räuber

Analysen und Reflexionen 51
ISBN/EAN: 9783888050084
Umbreit-Nr.: 421139

Sprache: Deutsch
Umfang: 104 S.
Format in cm: 0.7 x 17.4 x 10.7
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 12-99 J.

Erschienen am 31.12.2002
€ 6,50
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • INHALTSVERZEICHNIS 1.Einleitung. Interpretation über das "Jugendstück" hinaus - Konzentration auf die Hauptcharaktere 2.Immanente Interpretation der "Charaktere". Karl Moor Franz Moor Amalia der alte Moor Herrmann der Pater die Räuber Pastor Moser 3.1 Karl Moor - die Verkörperung des Protestes der Jugend gegen Welt und Gesellschaft Aus Rolf Hochhuts "Räuberrede" 1982 - Gegen Bürokratie und Verwaltungsdiktate. 3.2 Franz Moor - Sinnbild eines bösen Herrschers. Intrigen teuflische Pläne böse Taten moralloses Weltbild 3.3 Die populäre biographische Interpretation: "Die Räuber" als Sinnbild für Schillers bedrängte Jugend 4.Das Umfeld der literarischen Mode. "Sturm und Drang" - Gefühl contra Rationalität und Regel - Kraftmeierei - Genieverständnis - soziales Empfinden - das Motiv der feindlichen Brüder. 4.1 Literarische Vorlagen. Schubarts Erzählung "Zur Geschichte des menschlichen Herzens" (1775) - Die Dramen von Maximilian Klinger "Die Zwillinge" von Anton von Leisewitz "Julius von Tarent". 4.2 Schillers Umformung der literarischen Vorlagen. Statt statischer Handlungsanordnung die Entwicklung einer (Kriminal-) Geschichte Karl Moor Zusammenfassung der Sturm und DrangMerkmale in einem Charakter Statt eines unveränderlichen Charakters das "modern" dargestellte Ergebnis einer sozialpsychologischen Entwicklung: Franz Moor. "Modernes" Gedankengut bei Franz Moor: Gleichheit von Natur aus statt Privilegiengesellschaft. Statt Autoritätsgläubigkeit ein "moderner" erkenntnistheoretischer Relativismus nachDavid Hume. 5.Die gesellschaftspolitische Aussage der "Räuber": Der Kampf der Brüder als "Naturzustand des Menschengeschlechts". Vatergestalten - der "Naturzustand" - Die Brüder Moor versinnbildlichen den abschreckenden Charakter. 5.1 Franz Moor, Anwender und Beispiel des modernen psychosomatischen Menschenbildes. LeibSeeleProblem Psychosomatik Franz Moor Schillers Dissertation 5.2 Der Materialismus Franz Moors als Anreiz zum Bedenken existenzieller Fragen des Menschseins. Existenzielle Fragen - heutige Verdrängung existenzieller Fragen - frühere ausführliche Diskussion 5.3 Schillers "Räuber" - Räuber? Erzählhinweise auf tatsächliche Räuber - soziale Struktur und Bewusstsein der Räuber-"Zunft". 6.Universales Wissen und Welttheater: Das Ergebnis der schillerschen Studienjahre. 7.Die Flucht des jugendlichen Protestierers: Kern eines Autoren-Images. 8.Literaturverzeichnis. Einleitung Es fällt nicht leicht, Schillers Drama "Die Räuber" erschöpfend zu interpretieren. Dabei scheint sich der Gehalt des Stückes auf den ersten Blick schnell zu erschließen: In den "Räubern" kämpfen zwei Brüder um die Nachfolge des väterlichen Erbes. Der eine - Franz Moor - benutzt Hinterlist und Brutalität, um die Herrschaft zu erlangen und zu festigen, der andere - Karl Moor - taucht unter und kämpft als Räuber um die ihm angestammte Position. Weil Karl Moor auch als Räuber noch Züge von Anständigkeit und Wertbewusstsein verkörpert, kann man ihn gleichsam als Rächer der Unterdrückten verstehen. Aus diesem Grunde und weil in dem Stück - wie wir heute sagen - "action" abläuft und die Personen sich einer polternden und kraftmeiernden Sprache bedienen, beeindruckte das Drama vor allem junge Leute. Signalisiert nicht auch die Titelvignette mit einem Löwen und der Inschrift "In Tirannros" ("Wider die herrschenden Tyrannen") jugendlichrevolutionäre Stimmung? Den späteren Betrachter stört es nicht, dass das aufrührerische Motto gegen Schillers Wissen erst in einer zweiten Auflage dem Stücke vorangestellt wurde. Ihm repräsentiert es Karl Moors Auftritt in einer angemessen Formel. "Das war", versetzte Goethe, "vor fünfzig Jahren wie jetzt und wird auch wahrscheinlich nach fünfzig Jahren nicht anders sein. Was ein junger Mensch geschrieben hat, wird auch wieder am besten von jungen Leuten genossen werden. Und dann denke man nicht, dass die Welt so sehr in der Kultur und gutem Geschmacke vors