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Christologie

Wie man heute theologisch von Jesus sprechen kann
ISBN/EAN: 9783579080499
Umbreit-Nr.: 1520373

Sprache: Deutsch
Umfang: 156 S.
Format in cm: 1.3 x 21.5 x 13.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 16.03.2009
Auflage: 1/2009
€ 17,95
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Ist der Glaube an Christus das Hirngespinst religiöser Fantasten? Eine knappe und verständliche Einführung Ermutigende Perspektiven für eine lebendige Christologie im 21. Jahrhundert 'Jesus ja, Christus nein' - Jesus, dem reisenden Rabbi aus Galiläa können selbst kirchenferne Menschen etwas abgewinnen. Aber Christus, der gekreuzigte und auferstandene Messias, wer soll das sein? Und was hat uns diese Botschaft zu sagen? Ist Christologie, die Rede vom getöteten und auferstandenen Gottessohn, heute nicht mehr möglich? Ralf Wüstenberg nimmt in diesem Buch die wichtigsten Einwände gegen die Christologie auf und ernst: Macht der Glaube an Jesus Christus notwendig intolerant? Ist die Sache mit Jesus nur ein Hirngespinst? Ist Christologie toter Buchstabe und kalter Dogmenglaube? Wie kann ein liebender Gott den Tod seines Sohnes als Mord inszenieren? Und schließlich: Wie kann der Mann Jesus alle Menschen erlösen? Neben einer klaren, knappen und verständlichen Einführung in das christologische Denken ermuntert Wüstenberg zu einer selbstbewussten christologischen Rede in der Gegenwart
  • Autorenportrait
    • Ralf K. Wüstenberg, geboren 1965, Dr. theol., ist Professor für Evangelische Theologie mit den Schwerpunkten Systematische und Historische Theologie an der Europa-Universität Universität Flensburg und Sprecher des Instituts für Gesellschaftswissenschaften und Theologie der Universität. Von 2013-2014 war er Visiting Fellow an der Universität Cambridge.
  • Leseprobe
    • A. Ist Christologie unmöglich? 1. Eine Bestandsaufnahme der Verunsicherung Auf manch ausgelassener Studentenfeier gab es eine Frage, die ich nicht mochte. Es war die Frage: "Und was studierst du?" Nach der freimütigen Auskunft: "Evangelische Theologie", verwandelte sich nämlich mit schöner Regelmäßigkeit die heitere, unbeschwerte Partystimmung in eine grüblerische, mitunter schwermütige Diskussion. Ja, die Sache mit Gott - und dann noch christlich! Wie gerne hätte ich mein Studium verleugnet und geantwortet: "Physik" oder "Medizin" studiere ich - eben irgendein säkulares Fach. Oder - wenn schon religiös, dann wenigstens Religionswissenschaft: irgendetwas vermeintlich Wissenschaftliches, Objektivierbares eben. Christliche Theologie provozierte stets, auch wenn man nach manch ausgedehntem Lesetag nicht immer in Stimmung war, erneut Auskunft zu geben. "Warum Theologie?" war zumeist die Rückfrage, zumindest von denen, die es freundlich meinten. Die berühmte "Warum"-Frage, so lernte ich rasch, dient dem Ziel, das vermeintlich Fremde, ja Exotische dem Bekannten in dieser Welt zuzuordnen. Und die christliche Rede von Gott gehört nun mal offenbar nicht mehr in diese Welt, jedenfalls nicht mit derselben Selbstverständlichkeit wie die Gegenstände der anderen Wissenschaften. Woran liegt das? - Erste Antworten: Die Bindung der christlichen Theologie an das Christliche, das heißt der religiösen Wahrheit an eine bestimmte Person, entspricht offenbar nicht dem Zeitgeist. Wo früher ein religiöses Grundbewusstsein gegeben war, wird heute die exklusive Bindung solchen Bewusstseins an die Gestalt Jesu als befremdlich oder zumindest als Einengung empfunden. Ist Christologie nur begrenzt dialogfähig innerhalb der eigenen Kultur, mit den anderen Religionen, mit dem Judentum? Das allgemein zu beobachtende Interesse an religiösen Fragen entspricht nicht dem Interesse an einem Lehrgebäude über Jesus Christus. Interessanterweise zeigt sich, dass die Wiederentdeckung Jesu in Europa (in der Literatur, in der Philosophie und in anderen Religionen)1 gerade keine Rezeption seiner spezifischen Gottesbeziehung bedeutet hat. Hat Christologie als >kalter DogmenglaubeLebenJesuForschung<." Was soll man angesichts dieser Lage auf der Studentenparty sagen - auf die berühmte "Warum"-Frage? Dass die Lehre von Jesus Christus das "Kernstück einer jeden christlichen Theologie" bildet? Dass es in ihr um "das Proprium des christlichen Gottesverständnisses geht"? Dass man in der Christologie ein "compendium theologiae" (Thomas von Aquin) erblicken kann, eine Zusammenfassung der gesamten Theologie? Dass das Reden von Jesus Christus immer mehr bedeutet, als auf die historische Person Jesus von Nazareth Bezug zu nehmen, ja, dass der Christustitel die Heilsbedeutung Jesu im Kontext der endzeitlichen Erwartungen Israels zum Ausdruck bringt und Jesus kein anderer ist als der Heilige Israels? Alles richtig, alles wichtig - aber passend in der beschriebenen Fragesituation? Hierzulande offenbar nicht; jedenfalls nicht in dieser "ent"kontextualisierten Form. Auch kann