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Meine drei Berufe

Cheforganisator, Ausstellungsmacher, Theatermacher
ISBN/EAN: 9783863865856
Umbreit-Nr.: 5906966

Sprache: Deutsch
Umfang: 264 S.
Format in cm: 1.6 x 29.7 x 21.1
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.11.2013
Auflage: 1/2013
€ 24,90
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Es wird beschrieben, wie Kinder damals trotz Not und Kriegszeiten zu spielen verstanden, was sie liebten und wie sie die Dinge ihrer Umgebung in sich aufnahmen. Mit fünfzehn Jahren wird der Autor wie Papst Benedikt XVI. als Luftwaffenhelfer eingezogen, übersteht den Krieg unversehrt und findet sich - als Beamter wieder. Lebendig schildert er, wie man mit einem Beruf fertig wird, den man sich nicht aussuchen durfte, den man dennoch zu lieben lernt und mit Erfolg ausübt. Schließlich ergibt sich sogar Gelegenheit, als Organisator eine biedere Behörde zur Freude von Personal und Klientel zu einer lebendigen Institution umzugestalten. Zwei ehrenamtliche Tätigkeiten setzte er in professionelle Erfolgsgeschichten um. Fünfunddreißig Jahre lang arbeitete er als rechte Hand der Leiterin der alljährlichen Weihnachtsausstellungen unter dem Berliner Funkturm mit dem Schwerpunkt "Zeugnisse christlichen Volksglaubens". Jährlich überzeugten sich zwischen 20.000 und 100.000 Besucher von seinem Expositionstalent. In den Besitz eines seltenen Biedermeier-Miniaturtheaters gelangt, begann der Autor als sein eigener Theaterprinzipal vor einem kleinen Zuschauerkreis Schauspiele und Opern vom Barock bis zur Romantik zu spielen, deren Ausstrahlungskraft sich dem Leser im Anhang des Buches in einer eindrucksvollen Fotogalerie widerspiegelt. Die Freundschaft mit dem weltbekannten Bühnenbildner Wilhelm Reinking wirkte sich hier künstlerisch äußerst fruchtbar aus. Zahllose Besucher aus dem In- und Ausland ließen sich in 44 Jahren begeistert von Looses Marionetten in eine Bühnenästhetik entführen, die sie im Zeitalter des Dekonstruktivismus an den großen Bühnen schmerzlich vermissen. Was der Autor als entschiedener Gegner des "Regietheaters" schreibt, dürfte nicht nur konservativ eingestellte Kunstfreunde, sondern auch jüngere Leser interessieren, denen inzwischen die Vergleichsmöglichkeit mit historisch einwandfreier Aufführungspraxis so gut wie nicht mehr gegeben ist. Ihm brachten seine filigran ausgearbeiteten Produktionen stets ausverkaufte Vorstellungen und internationalen Ruhm. Das alles wird seriös und unterhaltsam erzählt. Von Looses "Brotberufs"-Chef ist der Ausspruch überliefert: "Es ist unmöglich, einen Text, den Loose geschrieben hat, nicht zuende zu lesen."
  • Autorenportrait
    • Mit Eifer und Leidenschaft lässt sich selbst aus ungeliebten Aufgaben etwas machen - das bewies Klaus Loose bravourös in seinem ersten "Brotberuf" als Beamter in der Oldenburger Kreisverwaltung. Diesen Beruf hatte Loose sich nicht ausgesucht, dennoch gelang es ihm, mit Verve und Engagement bahnbrechende Neuerungen wie leistungsgerechte Bezahlung und gleitende Arbeitszeitregelungen einzuführen, was im öffentlichen Dienst in den sechziger Jahren noch revolutionär war. Doch als kreativer Geist und Kunstliebhaber genügte Loose die trockene Beamtentätigkeit nicht. Ganze 35 Jahre lang war er deshalb "nebenbei" die rechte Hand der Chefin der berühmten Weihnachtsausstellung am Berliner Funkturm. Als Gegengewicht zum kommunistisch geprägten Weihnachtsmarkt im Ostteil der Stadt wurde dort traditionelle christliche Volkskunst präsentiert. Bis zu 100.000 Besucher kamen in manchen Jahren zur Ausstellung am Funkturm. Internationale Berühmtheit erlangte Loose aber erst als Theater-Prinzipal des Marionetten-Theaters in Bamberg, dem kleinsten Theater Bayerns. 44 Jahre lang ließ er in seinem Miniaturtheater aus der Biedermeier-Zeit Schauspiele und Opern vom Barock bis zur Romantik spielen, immer werkgetreu und der traditionellen Bühnenästhetik verpflichtet. Alle Umbrüche und Neuausrichtungen des Theaters - vor allem zur Zeit der 68er - ließ das Marionetten-Theater außer Acht, was das Publikum ihm mit ständig ausverkauften Vorstellungen dankte. Mitreißend und präzise erzählt Loose von seinen drei so unterschiedlichen Berufen, die er selbst immer als Berufungen empfunden hat. Er lässt seine Leser teilhaben an den Erlebnissen seiner glücklichen Kindheit in Cottbus, bis er mit elf Jahren den Kriegsausbruch erlebt und nach dem Einzug des Vaters Vorstand der Familie wird. Als 15-jähriger muss er als Luftwaffenhelfer im Krieg dienen. Später wird er von der Stasi unter Druck gesetzt, sodass er 1952 aus der DDR nach West-Berlin und später mitsamt Frau und zwei Kindern nach Oldenburg flieht. "Meine drei Berufe" enthält zahlreiche farbige Abbildungen von Bühnendekorationen aus dem Bamberger Miniaturtheater, die einen Eindruck davon vermitteln, wie die großen Klassiker von "Faust" bis "Macbeth" dort bis heute aufgeführt werden. Außerdem kommen im Buch viele Weggefährten und Würdenträger zu Wort, die Looses Lebenswerk ihre Anerkennung zollen. Für seine künstlerische Arbeit erhielt der heute 85-jährige mit Wohnsitz in Coburg u.a. das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Berganzapreis des Kunstvereins Bamberg.