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Selbstläufer / Leerläufer

Regelungen und ihr Imaginäres im 20.Jahrhundert, sequenzia
ISBN/EAN: 9783037341933
Umbreit-Nr.: 1562917

Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format in cm: 1.8 x 23.3 x 15.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 17.04.2012
€ 40,00
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  • Zusatztext
    • Das 20. Jahrhundert steht im Zeichen der Regelung und ihrer Versprechen. Ob im Realen der Technik oder im Imaginären der Kultur, sie lässt kaum einen Bereich der Lebenswelt unberührt. Doch neben einfachen Formen geglückter Betriebsamkeit und neben reibungslosen Abläufen gibt es Fälle, die aus der Regelungsnormalität ausscheren - dann etwa, wenn sich Dinge ohne energetischen Aufwand verselbständigen oder ohne Bezug auf eine Referenz leerlaufen. Selbstläufer und Leerläufer sind somit nicht selten spektakuläre Einbrüche in der Ökonomie der Regelung. Gerade Selbstläufer und Leerläufer können den Status der kybernetischen Vernunft veranschaulichen. Das große Versprechen, das seit dem 20. Jahrhundert auf dem Regelungsparadigma wie eine Hypothek lastet, scheint immer weniger einlösbar. Die aktuellen Krisen bei Individuen und Banken, bei Autobauern und ganzen Volkswirtschaften machen deutlich, wie prekär es um die vermeintliche Synonymie von Vernunft und Regelung steht.
  • Kurztext
    • Das 20. Jahrhundert steht im Zeichen der Regelung. Ob im Realen der Technik oder im Imaginären der Kultur, sie lässt kaum einen Bereich der Lebenswelt unberührt. Doch neben einfachen Formen geglückter Betriebsamkeit und reibungslosem Ablauf gibt es Fälle, die aus der Regelungsnormalität ausscheren - dann etwa, wenn Dinge ohne energetischen Aufwand selbst oder ohne Bezug auf eine Referenz leerlaufen. Selbstläufer und Leerläufer sind somit Zuwiderhandlungen gegen die Ökonomie der Regelung. Als solche sind sie in der Lage, deren Status überhaupt zu veranschaulichen. Das große Versprechen, das im 20. Jahrhundert auf dem Regelungsparadigma wie eine Hypothek lastet, scheint immer weniger einlösbar. Die aktuellen Krisen bei Individuen und Banken, bei Autobauern und ganzen Volkswirtschaften machen deutlich, wie prekär es um die Möglichkeiten der Regelung steht.Mit Beiträgen von Benjamin Bu776;hler, Lea Haller, Eva Horn, Serhat Karakayali, Markus Krajewski, Claus Pias, Stefan Rieger, Peter Risthaus, Manfred Schneider, Sebastian Vehlken und Wladimir Velminski.
  • Autorenportrait
    • Stefan Rieger ist seit 2007 Professor für Mediengeschichte und Kommunikationstheorie an der Ruhr-Universität Bochum. Er war Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich »Literatur und Anthropologie« in Konstanz und Heisenbergstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hat über Datenverarbeitung und Mnemotechnik im Barock promoviert und eine Habilitationsschrift zum Verhältnis von Medien und Anthropologie verfasst. Seine Arbeits- und Publikationsschwerpunkte sind Wissenschaftsgeschichte, Medientheorie und Kulturtechniken.