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Humanitäre Hilfe und Interessenpolitik

Westdeutsches Engagement für Vietnam in den 1960er und 1970er Jahren, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 251, Abteilung für Universalgeschichte
ISBN/EAN: 9783525301937
Umbreit-Nr.: 5158222

Sprache: Deutsch
Umfang: 619 S., mit 7 Diagrammen
Format in cm: 4.4 x 23.8 x 16.7
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 10.09.2018
Auflage: 1/2018
€ 85,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Humanitären Notlagen im Ausland begegnen Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland regelmäßig mit umfangreichen Hilfsmaßnahmen. Humanitäre Hilfe ist dabei das Ergebnis des Zusammenspiels von unterschiedlichen Akteuren: Bundesregierung, in der Auslandshilfe aktive Wohlfahrtsverbände und zivilgesellschaftliche Organisationen sowie schließlich die spendenwillige Bevölkerung kooperieren in unterschiedlichen Konstellationen und gestalten so gemeinsam ein Politikfeld der Außenbeziehungen der Bundesrepublik Deutschland.Dieses Politikfeld in seiner heutigen Form hat seinen Ursprung in der westdeutschen humanitären Hilfe für Vietnam während des »amerikanischen Kriegs« (1965-1973). Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erhielten zivile Opfer der Kämpfe in Südvietnam, auch in den vom Vietkong kontrollierten Gebieten, sowie im sozialistischen Nordvietnam umfangreiche Hilfsleistungen aus der Bundesrepublik Deutschland.Das zeithistorische Werk zeichnet erstmals anhand umfangreicher, größtenteils bisher nicht veröffentlichter Quellen die gesamte humanitäre Hilfe nach, die die Bundesregierung, die Wohlfahrtsverbände, neu aufgekommene Hilfsorganisationen wie terre des hommes sowie die Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg in unterschiedlichen Konstellationen für die zivilen Opfer des Vietnamkriegs leisteten. Im Rahmen der Hilfe wurde beispielsweise ein Hospitalschiff nach Saigon entsandt, ein SOS-Kinderdorf in Südvietnam errichtet, ein Krankenhaus in Nordvietnam aufgebaut oder kranke und verletzte Kinder aus Vietnam zur Heilung oder Adoption in die Bundesrepublik verbracht. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure verlief dabei nicht ohne Konflikte – gerade diese Kooperationen und Konfrontationen ließen aber auch die Begründungsmuster, Instrumente und Verfahren entstehen, auf die angesichts folgender Notlagen wie in Biafra aufgebaut werden konnte und die humanitäre Hilfe der Bundesrepublik Deutschland bis heute prägen.
  • Kurztext
    • Das Buch wertet neue Quellen zur humanitären Hilfe der Bundesrepublik während des Vietnamkrieges aus
  • Autorenportrait
    • Michael Vössing ist Historiker und derzeit Geschäftsführer der Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg. Von 2008 bis 2012 war er Stipendiat der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius an der Universität Mannheim und von 2012 bis 2013 Stipendiat am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz.