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Aneignungen der Geschichte

Narrative Evidenzstrategien und politische Legitimation im europäischen Mittelalter
ISBN/EAN: 9783412522315
Umbreit-Nr.: 5302942

Sprache: Deutsch
Umfang: 465 S.
Format in cm:
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 11.03.2024
Auflage: 1/2024
€ 70,00
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  • Zusatztext
    • Historische Argumente waren im europäischen Mittelalter ein wirksames Mittel des Vor-Augen-Stellens, das unterschiedlichen Zwecken dienen konnte. Ein solcher Zweck ist politische Legitimation. Um diese zu realisieren, wurde im politischen Feld des Mittelalters mitunter ein erheblicher Aufwand an Evidenzproduktion betrieben, der nicht nur eine Nutzung der Geschichte, sondern auch andere Praktiken der Evidenzherstellung involvierte. Ein Gebrauch der Geschichte, der bestimmte Tatsachenbehauptungen als augenscheinlich suggeriert, stellt demnach eine mögliche Technik in einem größeren Gefüge von Evidenzpraktiken dar, die im Mittelalter zum Einsatz kommen konnten, um Wahrheitsansprüche zu begründen, die zum Zweck politischer Legitimation relevant waren. Doch dieses Gefüge war im Laufe des Mittelalters auch epistemischen Wandlungsprozessen ausgesetzt, die sich auf die Art und Weise auswirkten, in der historische Argumente im politischen Feld zur Legitimation genutzt wurden. Die Geschichte, als tradiertes und kulturell sedimentiertes Wissen über die Vergangenheit, macht Nutzungsangebote, die sehr verschiedene Aneignungen ermöglichen. Welche Elemente dabei selegiert und zur Evidenzproduktion funktionalisiert werden, hängt jedoch auch von regional spezifischen Bedingungen und Machtverhältnissen ab. Der Band hat das Anliegen, diese (regionale) Vielfalt von Aneignungen der Geschichte im europäischen Mittelalter zu untersuchen.
  • Kurztext
    • Vielfältige Formen der Aneignungen von Geschichte zum Zweck politischer Legitimation im Mittelalter
  • Autorenportrait
    • Marcel Bubert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster sowie Mitglied des Exzellenzclusters "Religion und Politik". Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Wissensgeschichte, Expertenkulturen, Mediengeschichte und Kulturtheorie. Er wurde im Jahre 2016 an der Universität Göttingen in Mittlerer und Neuerer Geschichte promoviert. Seine Dissertation erschien 2019 unter dem Titel "Kreative Gegensätze. Der Streit um den Nutzen der Philosophie an der mittelalterlichen Pariser Universität". In seiner aktuellen Forschung widmet er sich u.a. Verschwörungsnarrativen, Evidenzpraktiken und Kulturtransferprozessen im europäischen Mittelalter.
  • Schlagzeile
    • Historische Argumente waren im europäischen Mittelalter ein wirksames Mittel des Vor-Augen-Stellens, das unterschiedlichen Zwecken dienen konnte. Ein solcher Zweck ist politische Legitimation. Um diese zu realisieren, wurde im politischen Feld des Mittelalters mitunter ein erheblicher Aufwand an Evidenzproduktion betrieben, der nicht nur eine Nutzung der Geschichte, sondern auch andere Praktiken der Evidenzherstellung involvierte.