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Martin Heidegger - Der konsequenteste Philosoph des 20. Jahrhunderts - Faschist

eBook
ISBN/EAN: 9783962210113
Umbreit-Nr.: 367313

Sprache: Deutsch
Umfang: 84 S.
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 10.12.2020
Auflage: 2/2020


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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen
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  • Zusatztext
    • Der kritische Geist in Feuilleton und Wissenschaft hat gefunden, wonach er suchte: astreine Bekenntnisse Martin Heideggers zur NS-Propaganda von Volk und Führer, Rasse und Opfertum, die den großen Denker als Faschisten entlarven. Einer, der unter Bildungsmenschen einiges gilt, verliert seine Glaubwürdigkeit nur weil auf verehrungswürdige Geistestraditionen erpichte Anbeter von Gedanken, die sie  nein, nicht für korrekt, sondern  für groß halten, über eines erschrecken: Wenn sie merken, dass ein großer Denker an dem Sündenfall der nationalen Geschichte mitgewirkt hat.Über die Philosophie Heideggers scheint sich nach wie vor niemand aufzuregen. Philosophieprofessoren, seien sie nun Anhänger bzw. Schüler von ihm, seien sie nur Interpreten, die sich begabt und gelehrt genug wähnen, ihn zu verstehen, ist an den Lehren des Seinsphilosophen nichts Anstößiges aufgefallen. Und insofern ist das bisschen Aufregung über die Mitteilungen im Buch von Víctor Farías, Heidegger und der Nationalsozialismus (1987), gar nicht verwunderlich. Wer will sich schon gerne nachsagen lassen, einem leibhaftigen Komplizen des Faschismus Größe zu attestieren? Wer nimmt schon gerne zur Kenntnis, dass die großen ethischen, kosmologischen und metaphysischen Fragen, die er bei Heidegger mit Respekt genießt, vereinbar sind mit einigem, was jedem Ethiker als Böses geläufig ist? Es ist, als ob die Gemeinde der philosophischen Tradition mit dem Verdacht befasst ist, dass ihre Geistesverwandtschaft mit Heidegger, auf die sie sich sonst einiges zugutehält, nun nach der Enthüllung  ein schlechtes Licht auf ihre ureigensten philosophischen Neigungen werfen könnte.Nachgegangen wurde diesem Verdacht indes kaum. Die Trennung zwischen dem Denker und dem Menschen, der politisch irrte, tut nach wie vor gute Dienste. Zumal die Behauptung, Heideggers Ideengut erfülle den Tatbestand einer faschistischen Philosophie, eines sicher nicht auf ihrer Seite hat: den Beweis, dass Sein und Zeit ein braunes Parteiprogramm darstellt.Dennoch ist die so abwegig erscheinende Verleihung des Prädikats faschistisch an die Philosophie des Schwaben durchaus nichts Irrationales. Wer weiß, und beim Studium von Heidegger ist das kaum zu übersehen, dass er es nicht mit Parteiparolen, sondern eben mit Philosophie zu tun hat; wer darüber hinaus weiß, wie die politische Logik der Faschisten geht  und die beginnt nicht beim Antisemitismus, sondern fordert ihn als Konsequenz ganz anderer, auch jedem Demokraten geläufiger Gedanken über Gott-Staat-Mensch , vermag durchaus zu entdecken, dass Philosophie und politischer Faschismus sehr wesentlich miteinander zu tun haben.Allerdings nicht nur die Philosophie Heideggers. Davon handelt die vorliegende Schrift. Sie erklärt nicht nur ein paar der allergrundsätzlichsten Ideen des in Verruf gekommenen Sprachkünstlers, sondern auch die Liebe echt demokratischer Philosophie zu ihm. Letztere sucht auch keinen anderen Sinn, wenn sie über Glück und Tugend, Irrtumsmöglichkeit und Wahrheit, Staat und Mensch elitär schwadroniert. Von der allseits geachteten christentümlichen Philosophie ganz zu schweigen.