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Stolz und Demut

Roman
ISBN/EAN: 9783492055871
Umbreit-Nr.: 4204041

Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format in cm: 2 x 21 x 13.5
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 26.02.2013
€ 15,99
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Mit 26 glaubt Sophie Weiss, alles über Sex zu wissen, alles über das, was zwischen Männern und Frauen passieren kann. Dann lernt Sophie die Welt des S/M kennen: Auf einer Sklavenversteigerung begegnet sie Richard. Er ist ein prominenter Wirtschaftsboss und kennt sich bestens aus in der diskreten Welt des SM. Sie ist noch blutige Anfängerin. Richard führt sie in exklusive Kreise ein, sie treffen sich in Hotels und zu privaten Orgien. Sophie verliebt sich in ihn, der Familie hat und seine Frau mit großer Selbstverständlichkeit betrügt. Als er merkt, dass ihre Beziehung außer Kontrolle gerät, will er die Affäre beenden. Erbarmungslos offen erzählt Sophie Weiss aus der Welt des S/M - 'Stolz und Demut' ist ein autobiografischer Roman über sexuelle Abhängigkeit, die irrwitzige Gratwanderung zwischen Dominanz und Lust, Schmerz und Liebe. Explizit und authentisch.
  • Autorenportrait
    • Sophie Weiss ist das Pseudonym einer deutschen Romanautorin, die in diesem Buch von ihren persönlichen Erfahrungen erzählt.
  • Leseprobe
    • Kapitel 1   Ich war eine gute Sklavin. Ich weiß nicht, warum. Ob es ein Talent war oder so etwas wie ein Instinkt. Ich war einfach gut. Wenn ich vor ihm kniete, habe ich ihm immer in die Augen gesehen. Direkt und trotzdem unterwürfig, gedemütigt und gleichzeitig ein kleines bisschen provozierend. Eine schwierige, aber gute Mischung. Ich habe mir die Lippen geleckt, ab und zu. Und irgendwann habe ich den Kopf ein bisschen nach vorne gesenkt, auf die Brust. So, als schmerze mein Nacken oder als schäme ich mich zu sehr, um seinem Blick standhalten zu können. In Wirklichkeit habe ich ihm nur die Gelegenheit geboten, mich zu bestrafen. Mich an den Haaren zu packen, mit einer schnellen Bewegung den Kopf zurückzuziehen und mir ins ungeschützte Gesicht zu schlagen. Wie gesagt, ich war eine gute Sklavin.     Als ich sie das erste Mal sah, fielen mir sofort ihre Augen auf. Ich weiß, das klingt banal, und vielleicht waren es auch gar nicht ihre Augen selbst, sondern vielmehr ihr Blick, der sie von den anderen unterschied. Sie war offensichtlich unerfahren und etwas zu jung, sie hatte keine Ahnung von der Materie, aber sie stand dort in ihrer schlichten schwarzen Wäsche, mit hochhackigen Pumps und den Händen hinter dem Rücken, und sie hatte diesen Blick. Ich hätte an diesem Abend nicht dort sein dürfen. Aus heutiger Sicht war es einer der größten Fehler meines Lebens, aber auch damals schon wusste ich, dass es ein Risiko war, zu einer öffentlichen Veranstaltung dieser Art zu gehen. Ich hatte einen festen Kreis von Eingeweihten. Männer in ähnlichen Positionen wie ich, Frauen mit Lust auf Macht, Dominanz, vielleicht auch am Geld. Und wir hatten unsere Orte. Exklusive Hotelsuiten in den Dachgeschossen der Hauptstadt, private Studios, den ein oder anderen Keller in aufwändig umgebauten Gutshäusern. Alle ein, zwei Monate trafen wir uns, wir hatten Spaß, wir hatten Geld, wir hatten ein Geheimnis. Es gab keinen Grund, ein solches Risiko einzugehen, aber genau das tat ich. Ich ging an einem frühen Samstagabend ins 'Jeux dangereux'. Es gab mittlerweile ein paar Locations wie diese in der Stadt, es ist leider so, dass unsere kleine Vorliebe in den letzten Jahren etwas in Mode gekommen ist, die ersten Mutigen aus den Großstädten besuchten nun diese Art von Clubs, noch ein paar Jahre und es wird so etwas wie ein Trend werden. Mir kann es egal sein, ich spiele normalerweise im Untergrund. Nur an diesem Abend nicht.   Das 'Jeux dangereux' war der älteste und etablierteste Club in Berlin, ein Club, der mittlerweile der Szene in ganz Europa bekannt ist. Einer, der Männer nur im Anzug hereinließ und in dem Frauen im Abendkleid, in Unterwäsche oder eben gleich nackt erschienen. Das Mädchen, das auf der Bühne stand, trug Strapse wie die meisten Mädchen dort. Als ich genauer hinsah, fiel mir auf, dass sie unter den Strapsen ihr Höschen trug, ein klassischer Anfängerfehler. Wahrscheinlich war sie genau eine dieser mutigen ersten Großstadtmädchen, die von der Szene gehört hatten, und so, wie man ein paar Monate zuvor die ersten Burlesque-Clubs besucht hatte, war sie nun hierhergekommen, um sich in der Welt von Sadismus, Masochismus, Macht und Devotheit umzu sehen. Unter normalen Umständen hätte sie mich nicht interessiert. Sie war das dritte von sieben Mädchen, das an diesem Abend auf die Bühne geführt worden war, und als der Auktionator begonnen hatte, ihre Vorzüge anzupreisen, sie bat, sich umzudrehen und ihren Hintern herauszustrecken, ihr ohne zu fragen durch die rotbraunen Locken fuhr und in die straffe Haut am Oberarm kniff, hatte sie die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Ich hatte erwartet, dass sie Gebote bis weit über tausend Euro erzielen würde, aber als der Auktionator verkündete, dass man lediglich darum steigern konnte, ihr den Arsch zu verhauen, wandten sich einige enttäuscht ab. Falls es sie verletzte, ließ sie es sich nicht anmerken. Sie blickte stur geradeaus, das Kinn erhoben, die Beine leicht gespreizt, mit geraden