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Die Israel-Lobby

Wie die amerikanische Außenpolitik beeinflusst wird
ISBN/EAN: 9783593383774
Umbreit-Nr.: 1888950

Sprache: Deutsch
Umfang: 503 S.
Format in cm: 3.5 x 22.1 x 15
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 25.09.2007
€ 27,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Die renommierten Politologen John J. Mearsheimer und Stephen M.Walt hinterfragen die bedingungslose Loyalität und zeigen, dass die US-Außenpolitik zunehmend beeinflusst wird von der 'Israel-Lobby', einem losen Verbund proisraelischer Organisationen und Personen. Deren mächtigste Waffe: der Vorwurf des Antisemitismus gegenüber denen, die es wagen, sich kritisch zu äußern. Die Autoren fordern eine aufrichtige Debatte. Dass sie dafür wütend angegriffen werden, bestätigt ihre Thesen. Auch und gerade in Deutschland ist es Zeit, die politische Haltung gegenüber Israel zu überprüfen und sich dieser Debatte zu stellen.
  • Kurztext
    • Seit seinem Bestehen wird Israel von den USA und - aus begreiflichen historischen Gründen - Deutschland politisch und wirtschaftlich unterstützt. Doch die uneingeschränkte Solidarität schwindet. Nun brechen zwei Experten mit fundierter Kritik ein Tabu und lösen eine überfällige Debatte aus.
  • Autorenportrait
    • John J. Mearsheimer, geb. 1947, ist Professor für Politologie an der Universität Chicago und Autor zahlreicher Bücher, darunter 'The Tragedy of Great Power Politics' (2001). Stephen M. Walt, geb. 1955, ist Professor für internationale Beziehungen in Harvard und einer der renommiertesten Gelehrten auf diesem Gebiet.
  • Leseprobe
    • Vorwort Im Herbst 2002 lud uns die Zeitschrift Atlantic Monthly ein, einen Sonderbeitrag über die Israel-Lobby und ihren Einfluss auf die US-amerikanische Außenpolitik zu schreiben. Wir nahmen diesen Auftrag mit einigen Vorbehalten an, denn wir wussten, wie kontrovers dieses Thema war und dass jeder Artikel, der die Lobby, die US-amerikanische Unterstützung für Israel oder die israelische Politik selbst unter die Lupe nahm, vermutlich heftige Reaktionen auslösen würde. Angesichts der terroristischen Angriffe vom 11. September und des drohenden Kriegs mit dem Irak wollten wir dieses Thema jedoch nicht länger ignorieren. Wenn die US-amerikanische Unterstützung Israels sowohl den Antiamerikanismus im Nahen Osten wie auch Spannungen zwischen den USA und wichtigen Verbündeten mit begründete; und wenn proisraelische Gruppen und Einzelpersonen einen starken Einfluss auf die US-Außenpolitik in dieser kritischen Region ausübten, dann war es wichtig, dieses Thema offen anzugehen und eine öffentliche Diskussion über die Vorgehensweise und den Einfluss der Lobby anzustoßen. Über die nächsten zwei Jahre, in denen wir mit Unterbrechungen an dem Thema arbeiteten, blieben wir in engem Kontakt mit den -Herausgebern der Atlantic Monthly. Als wir ihnen im Januar 2005 unser Manuskript schickten, hatten wir die vorherigen Absprachen und praktisch alle ihre Anregungen berücksichtigt. Wenige Wochen später überraschten uns die Herausgeber mit der Nachricht, Atlantic Monthly wolle den Artikel nun doch nicht drucken. Auch an einer Überarbeitung sei man nicht interessiert. Wir überlegten, den Artikel verschiedenen anderen Zeitungen anzubieten, glaubten aber, dass sie entweder aufgrund des Inhalts oder aufgrund seiner Länge ablehnen würden. Wir verfolgten auch die Idee, aus dem Artikel ein Buch zu machen. Begeisterte Reaktionen aber, die uns motiviert hätten, weiterhin Zeit und Mühen in das Projekt zu stecken, blieben auf unsere Anfragen hin aus. Folglich legten wir das Manuskript beiseite und wandten uns anderen Projekten zu. Die Kurzfassung einer Auswahl des hier vorliegenden Materials erschien allerdings in Stephen Walts Taming American Power, veröffentlicht von W. W. Norton im September 2005. Dann kontaktierte uns im Oktober 2005 ein angesehener amerikanischer Wissenschaftler. Er hatte über jemanden von der Atlantic Monthly eine Kopie des abgelehnten Aufsatzes bekommen und schlug uns vor, den Artikel in der London Review of Books zu veröffentlichen. Die Herausgeberin, Mary-Kay Wilmers, sei interessiert. Als wir ihr das Manuskript schickten, entschloss sie sich umgehend zur Veröffentlichung. Nach einer erneuten Aktualisierung und Überarbeitung erschien er in der Ausgabe vom 23. März 2006 unter dem Titel "The Israel Lobby". Auf Anregung eines der Wissenschaftler, die eine frühere Fassung gelesen und kommentiert hatten, stellten wir gleichzeitig eine vollständige Version des Artikels mit allen Fußnoten auf die Internetseite der John F. Kennedy School of Government der Universität von Harvard, auf die Seite für Arbeitspapiere der Fakultät. Da das Format der London Review of Books keine umfänglichen Verweise oder Fußnoten erlaubt, wollten wir den Lesern so zeigen, dass unsere Argumentation auf einem breiten Sockel glaubwürdiger Quellen basiert. Was wir in dem Artikel zu sagen hatten, war einfach. Zunächst beschrieben wir das bemerkenswerte Ausmaß materieller und diplomatischer Unterstützung Israels durch die Vereinigten Staaten. Diese Unterstützung, so argumentierten wir, lasse sich nicht allein aus strategischen oder moralischen Gründen erklären. Stattdessen gehe sie größten-teils auf das politische Gewicht der Israel-Lobby zurück - einem lockeren Verbund von Individuen und Gruppen, der versucht, die US-Außenpolitik zugunsten Israels zu beeinflussen. Sie ermutigen die Vereinigten Staaten, Israel mehr oder weniger bedingungslos zu unterstützen. Gruppen und Einzelpersonen aus der Lobby spielten aber auch eine wichtige Rolle dabei, die amerikanische