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Wissenschaft in den Medien präsentieren

Ein Ratgeber für die Scientific Community, campus concret
ISBN/EAN: 9783593387703
Umbreit-Nr.: 1033698

Sprache: Deutsch
Umfang: 217 S.
Format in cm: 2 x 21.5 x 14
Einband: Paperback

Erschienen am 15.09.2008
Auflage: 1/2008
€ 16,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler üben im Umgang mit den Medien Zurückhaltung, sei es, weil sie unsicher sind oder weil sie die Chancen erfolgreicher Medienarbeit unterschätzen. Ihnen vermittelt dieses Buch das 'Handwerk' des Umgangs mit Presse, Radio, Fernsehen und Internet. Zur Vorbereitung auf Interviews werden alle Schritte, vom ersten Kontakt mit dem Journalisten bis zur Evaluation, vorgestellt. Praktische Übungen zu Atmung, Stimme und Haltung ergänzen diese Tipps; Checklisten helfen bei der Vor- und Nachbereitung. Die Berichte von Redakteuren über ihre Erfahrungen und Wünsche bei der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern runden diese Informationen ab. Das Autorenteam wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen, die ihren Kontakt mit den Medien aktiv und zielgerichtet gestalten möchten.
  • Kurztext
    • Wissenschaft braucht Öffentlichkeit. Und doch tun sich viele Forscherinnen und Forscher im Umgang mit den Medien schwer. Dieses Buch gibt praktische Ratschläge, wie wissenschaftliche Arbeit in Presse, Rundfunk und Neuen Medien vermittelt werden kann.
  • Schlagzeile
    • Wissenschaft kommunizieren
  • Leseprobe
    • 1. Einleitung: Warum eigentlich Medienarbeit? Die Hochschullandschaft befindet sich im Umbruch und orientiert sich zunehmend nach Außen, hin zur Öffentlichkeit. Diese Entwicklung wird von Politik und Gesellschaft mitgetragen. Die Politik erhofft sich von der Veröffentlichung wissenschaftlicher Forschung einen internationalen Vorsprung in der Ausbildung und in der Entwicklung von Innovationen (Kohring, 2005). Die Deutschen sind zudem ein hoch interessiertes Publikum (European Commission, 2007): Sie wünschen sich Berichterstattung, die in die Tiefe geht, anstatt täglich kurze Nachrichten aus Wissenschaft und Forschung. Und die Mehrheit möchte von Wissenschaftlern (49%) anstatt von Journalisten (19%) informiert werden. Der Bedarf an Wissenschaftlern, die öffentlich in Erscheinung treten, ist also groß. Im folgenden Kapitel 1.1 wird das Für und Wider der Medienarbeit aus Sicht der Wissenschaftler reflektiert. Es beinhaltet ein Resümee der Erfahrungen, die internationale Wissenschaftler bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit gesammelt haben. Im Ergebnis findet man die Chancen und Risiken der Zusammenarbeit mit den Medien. Kapitel 1.2 übernimmt die Perspektive der Journalisten (S. 19 ff.): Was will Wissenschaftsjournalismus und wie sieht das Tagesgeschäft von Journalistinnen und Journalisten aus? Welche Faktoren sind ausschlaggebend dafür, dass eine Geschichte Nachrichtenwert hat und >ins Blatt< kommt? Das Kapitel verschafft einen Einblick in die Arbeitsweisen und Ziele der journalistischen Arbeit. 1.1 Warum brauchen Wissenschaftler die Medien? Bei der Wissenschaftsberichterstattung geht es um weitaus mehr als individuelle wissenschaftliche Karrieren: Es geht um die Zukunft der Forschung und ihre Selbstbehauptung in der Wissensgesellschaft (Streier, 2001). Dementsprechend arbeiten Wissenschaftler verschiedener Disziplinen seit den 1980er Jahren an dem Ziel, Wissenschaft öffentlich zu machen. Diese Initiativen des "Public Understanding of Science" und "citizen science" beinhalten verschiedene Aktivitäten wie z. B. Untersuchungen zur Frage, welche Informationen die Öffentlichkeit wünscht, welche sie verarbeiten kann und welche sie (aufgrund von politischen und ökonomischen Abhängigkeitsverhältnissen) letztlich erhält (Kohring, 2005; Pardo & Calvo, 2002). Darüber hinaus erscheint die Fachzeitschrift Public Understanding of Science seit 1992 bei SAGE Publications. Auch werden zunehmend Fördergelder für Wissenschaftskommunikation ausgelobt oder Seminare für Stipendiaten angeboten, zum Beispiel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder der Volkswagen Stiftung, die das Interesse der Wissenschaft an diesem Thema belegen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen zudem unter einem wachsenden Legitimationsdruck und müssen die Relevanz ihrer Ergebnisse in Forschung und Lehre vermitteln. Während Forschungsvorhaben in der Scientific Community unter fachlichen Gesichtspunkten evaluiert und bewertet werden, bedarf es zunehmend öffentlicher Wissenschaftskommunikation, um sie durch Drittmittel zu finanzieren. Die Debatte über die Wissensgesellschaft und ihre Schlagworte ist an den Schaltstellen der Forschungsförderung präsent. Von "Innovation", "Exzellenz" und "Wettbewerb" ist die Rede, wenn Gelder verteilt werden. Im nationalen wie im internationalen Wettbewerb der Bildungssysteme sollen die "besten Köpfe" gefördert werden. Dieser Wettbewerb ist zugleich ein Wettstreit um die öffentliche Anerkennung der in Deutschland erbrachten Forschungsleistungen, und wer die deutsche Öffentlichkeit über seine wissenschaftliche Arbeit informieren möchte, kommt an den Medien nicht vorbei. Die Wissenschaftskommunikation arbeitet letztlich für die Wissenschaft: Forschung braucht Freiheit, und Freiheit braucht starke Befürworter, wenn sie mehr sein soll als ein Grundrecht, dessen Gebrauch an Ressourcen im Namen der Effizienz scheitert. Die öffentliche Reduktion wissenschaftlicher Leistung auf eine kurzfristige Kosten-Nutzen-Rechnung führt zu ei